© Historische Quartett unterstützt durch die Dorfgemeinschaft Evern e.V.
GEHschichte EVERN

Alte Heerstraße - Viller Kuhle

Die Sackgasse des Eichenkampes gehörte einst zum Verlauf der „Heerstraße“ von Hannover nach Braunschweig. Etwa ab dem 16. Jahrhundert bildete sich auf der Trasse dieser Straße eine leidlich befahrbare Verbindung, ausgehend vom Döhrender Turm, über Evern und Dolgen nach Peine heraus, Diese Straße wurde für den Warenverkehr und auch Militärbewegungen häufig genutzt Im Jahre 1748 richtete die „Königliche Kammer“ in Hannover auf dieser Strecke bis nach Braunschweig sogar eine neue Postlinie ein. Der Wegezustand wurde in der Nähe Hannovers als gut bezeichnet, aber auf dem Land war die „Straße“ im Winterhalbjahr eher nass und schlammig und im Sommer sehr staubig. Bei schlechtem Wetter war der unbefestigte Weg abschnittsweise nicht befahrbar. Die alte Straße führte von Rethmar kommend, am heutigen Mobilfunkmast vorbei in die jetzige Sackgasse des Eichenkampes hinein. Sie bog dann nach Norden ab und folgte ungefähr dem Verlauf der heutigen „Alten Heerstraße“. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Ausbau der Peiner Heerstr. zu einer Chaussee begonnen. Der Verlauf der neuen CHaussee entspricht seitdem weitgehend der Trasse der heutigen Bundesstraße 65. Die jetzige Sackgasse und der Wegeabschnitt am Ostrand wurde „Viller Kuhle“ genannt. Das niederdeutsche Wort „F(V)illen“ bedeutet „Haut abziehen, schinden“. Eine Villerkuhle ist also eine große Abfallgrube der Abdecker, in der verendetet und enthäutete Tiere verscharrt wurden. Diese Grube befand sich vermutlich südlich der ehemaligen Straße zwischen dem heutigen Ortsrand und dem Mobilfunkmast.
Zurück Zurück Übersicht Übersicht Weiter Weiter
© Das Historische Quartett
GEHschichte EVERN

Alte Heerstraße

- Viller Kuhle -

Die Sackgasse des Eichenkampes gehörte einst zum Verlauf der „Heerstraße“ von Hannover nach Braunschweig. Etwa ab dem 16. Jahrhundert bildete sich auf der Trasse dieser Straße eine leidlich befahrbare Verbindung, ausgehend vom Döhrender Turm, über Evern und Dolgen nach Peine heraus, Diese Straße wurde für den Warenverkehr und auch Militärbewegungen häufig genutzt Im Jahre 1748 richtete die „Königliche Kammer“ in Hannover auf dieser Strecke bis nach Braunschweig sogar eine neue Postlinie ein. Der Wegezustand wurde in der Nähe Hannovers als gut bezeichnet, aber auf dem Land war die „Straße“ im Winterhalbjahr eher nass und schlammig und im Sommer sehr staubig. Bei schlechtem Wetter war der unbefestigte Weg abschnittsweise nicht befahrbar. Die alte Straße führte von Rethmar kommend, am heutigen Mobilfunkmast vorbei in die jetzige Sackgasse des Eichenkampes hinein. Sie bog dann nach Norden ab und folgte ungefähr dem Verlauf der heutigen „Alten Heerstraße“. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Ausbau der Peiner Heerstr. zu einer Chaussee begonnen. Der Verlauf der neuen CHaussee entspricht seitdem weitgehend der Trasse der heutigen Bundesstraße 65. Die jetzige Sackgasse und der Wegeabschnitt am Ostrand wurde Viller Kuhle“ genannt. Das niederdeutsche Wort „F(V)illen“ bedeutet „Haut abziehen, schinden“. Eine Villerkuhle ist also eine große Abfallgrube der Abdecker, in der verendetet und enthäutete Tiere verscharrt wurden. Diese Grube befand sich vermutlich südlich der ehemaligen Straße zwischen dem heutigen Ortsrand und dem Mobilfunkmast.