© Historische Quartett unterstützt durch die Dorfgemeinschaft Evern e.V.
GEHschichte EVERN

WINDMÜHLEN IN EVERN

Für Evern sind zwei Windmühlen überliefert.

Durch die Lage des Ortes auf einer langgestreckten Erhöhung (Dorfplatz 75,5 m über NN) bestanden ideale Bedingungen für den Betrieb von Windmühlen. Die Mühle östlich von Evern befand sich auf einer Höhe von 76,5 m ü NN, die, die Anlage westlich des Ortes auf 71,0 m. Eine Bockwindmühle (die ganze Mühle wirdin den Wind gedreht), später zur Paltrockmühle umgebaut, stand nördlich der leichten Kurve unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zwischen Evern und Dolgen. Sie wurde erstmalig 1360 im Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim erwähnt und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert oder umgebaut. Die Mühle gehört zu den ältesten, bereits sehr früh erwähnten Bauwerken dieser Art in ganz Deutschland. Im Erbregister der Amtsvogtei Ilten von 1667 wird der damalige Müller namentlich genannt: „Die Windmühle vor diesem Dorfe gehöret Bartoldt Sachtelebendt erblich zu, mu? dem H. Thumbprobst zu Hildesheimb von der Mühlenstedt geben zu Erbenzinse 20 mgr (Mariengroschen) undt muss dem Voigte zu Evern in der Erndte davon 2 Tage einen Meyer schaffen.“ Wegen des tragischen Unfalltodes des letzten Eigentümers Otto Decker wurde die Mühle stillgelegt und schließlich am Ende der 1950er Jahre abgebrochen.
Eine Holländermühle (nur die Kappe wird in den Wind gedreht) befand sich zwischen Evern und Rethmar südlich des heutigen Wohnhauses Rethmarsche Str. 2. Am ehemaligen Mühlenstandort erhebt sich heute ein Mobilfunkmast. Die Mühle wurde 1874 durch die Mühlen-Aktiengesellschaft Evern errichtet. Am 32. Juli 1933 entstand durch Selbstentzündung am Wellenkopflager ein Brand. Der Müller Heinrich Meyer war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Evern und Signalhornist. Er alarmierte unverzüglich seine Kameraden, das Gebäude stand aber kurze Zeit später bereits in hellen Flammen. Zeitzeugen berichten, dass sich die brennenden Flügel noch viele Minuten im starken Südwestwind drehten. Hierdurch wurden die Löscharbeiten erheblich erschwert. Die Mühle brannte innerhalb einer Stunde vollständig nieder und wurde nicht wieder aufgebaut. In dem an der Bundesstraße stehenden Gebäude wurde der Mühlenbetrieb noch bis in die 1960er Jahre mittels einer Motormühle weitergeführt.
Zurück Zurück Zur Übersicht Zur Übersicht Weiter Weiter
© Das Historische Quartett
GEHschichte EVERN

WINDMÜHLEN IN

EVERN

Für Evern sind zwei

Windmühlen überliefert.

Durch die Lage des Ortes auf einer langgestreckten Erhöhung (Dorfplatz 75,5 m über NN) bestanden ideale Bedingungen für den Betrieb von Windmühlen. Die Mühle östlich von Evern befand sich auf einer Höhe von 76,5 m ü NN, die, die Anlage westlich des Ortes auf 71,0 m. Eine Bockwindmühle (die ganze Mühle wirdin den Wind gedreht), später zur Paltrockmühle umgebaut, stand nördlich der leichten Kurve unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zwischen Evern und Dolgen. Sie wurde erstmalig 1360 im Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim erwähnt und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert oder umgebaut. Die Mühle gehört zu den ältesten, bereits sehr früh erwähnten Bauwerken dieser Art in ganz Deutschland. Im Erbregister der Amtsvogtei Ilten von 1667 wird der damalige Müller namentlich genannt: „Die Windmühle vor diesem Dorfe gehöret Bartoldt Sachtelebendt erblich zu, mu? dem H. Thumbprobst zu Hildesheimb von der Mühlenstedt geben zu Erbenzinse 20 mgr (Mariengroschen) undt muss dem Voigte zu Evern in der Erndte davon 2 Tage einen Meyer schaffen.“ Wegen des tragischen Unfalltodes des letzten Eigentümers Otto Decker wurde die Mühle stillgelegt und schließlich am Ende der 1950er Jahre abgebrochen.
Eine Holländermühle (nur die Kappe wird in den Wind gedreht) befand sich zwischen Evern und Rethmar südlich des heutigen Wohnhauses Rethmarsche Str. 2. Am ehemaligen Mühlenstandort erhebt sich heute ein Mobilfunkmast. Die Mühle wurde 1874 durch die Mühlen-Aktiengesellschaft Evern errichtet. Am 32. Juli 1933 entstand durch Selbstentzündung am Wellenkopflager ein Brand. Der Müller Heinrich Meyer war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Evern und Signalhornist. Er alarmierte unverzüglich seine Kameraden, das Gebäude stand aber kurze Zeit später bereits in hellen Flammen. Zeitzeugen berichten, dass sich die brennenden Flügel noch viele Minuten im starken Südwestwind drehten. Hierdurch wurden die Löscharbeiten erheblich erschwert. Die Mühle brannte innerhalb einer Stunde vollständig nieder und wurde nicht wieder aufgebaut. In dem an der Bundesstraße stehenden Gebäude wurde der Mühlenbetrieb noch bis in die 1960er Jahre mittels einer Motormühle weitergeführt.